Ottokar von Kraft
Ï Sonette - in zwölf Runden zu vierzehn Gedichten (170)
Ï Prolog
Ï Erste Runde: Der
Dichter (14)
Ï Lebensziel
Ï Was ich dichte
Ï Dichtermoral
Ï Inhalt und Form
Ï Geheimnis des Schaffens
Ï Des Dichters Priesteramt
Ï Auf meine Studierlampe
Ï Subjektivität
Ï Klärung
Ï Geständnis
Ï Dichtertrost
Ï Stolzes Gebet
Ï Das fünfte Buch
Ï Sonett auf dem Kopfe
Ï Zweite Runde: Liebe
(14)
Ï Liebe auf den ersten Blick
Ï Des Dichters Liebe
Ï Leben und Dichten
Ï Abends vor dem Spiegel
Ï Ach, daß doch diese Sinnlichkeit
nicht wäre!
Ï Nur denken nicht!
Ï Platzmusik am Abend
Ï Im Sturme
Ï Am Tage nicht
Ï Liebesqualen
Ï Verwirklichte Liebessehnsucht
Ï Abendstunden
Ï Zweisamkeit
Ï Zwei reine Lieben
Ï Dritte Runde: Glossen
zu Richard Wagners Musikdramen (14)
Ï Holländer
Ï Wolfram
Ï Tannhäuser
Ï Lohengrin
Ï Siegfried
Ï Wann wird dem bleichen Mann Erlösung werden?
Ï Wie aus der Ferne längst vergang’ner Zeiten
Ï Da blick’ ich auf zu einem nur der
Sterne
Ï Wie Todesahnung Dämm’rung deckt die
Lande
Ï Es gibt ein Glück, das ohne Reu’
Ï Wir sind allein
Ï Atmest du nicht mit mir die süßen Düfte?
Ï Schon sendet nach dem Säumigen der Gral
Ï Die Wunde ist’s, die nie sich schließen will.
Ï Vierte Runde: Sehnsuchten
und Erinnerungen (14)
Ï Einem Freunde
Ï Pariser Weltausstellung 1900
Ï In der Silvesternacht 1902
Ï Mein erster Kirchgang
Ï Sehnsucht nach Italien
Ï Oper Mignon
Ï Oper Carmen
Ï Bekehrung zum Deutschtum
Ï Das beleuchtete Schlüsselloch
Ï Wiener Hofburgtheater
Ï Wiener Hofoper
Ï Zwölf Jahre sind’s
Ï Marmorbilder
Ï Die unser gewesen
Ï Fünfte Runde: Der
Künstler (14)
Ï Doppelschicksal
Ï Liebesphasen
Ï Im Frühlingsgarten
Ï Des Künstlers Treue
Ï Letzter Wille
Ï Die höchste Kunst
Ï Mein Höchstes
Ï Das Höchste zwischen Grab und Wiege
Ï Ewige Kindheit
Ï Glaube im Zweifel
Ï Höhen des Menschwesens
Ï Was uns fehlt
Ï Erklärung
Ï Nur Meister sein!
Ï Sechste Runde: Gesprengte
Ketten (14)
Ï Das Unmögliche
Ï Im Krähwinkel
Ï Nochmals im Krähwinkel
Ï Was mich am meisten kränkt.
Ï Wenn von des Frons...
Ï Gezeichnet
Ï Größte Marter
Ï Ketten
Ï Im Joch
Ï Die Uhr schlägt keinem Glücklichen
Ï Macht was ihr wollt!
Ï Des Dichters Rache
Ï Bannstrahl
Ï Die Steinigung
Ï Siebente Runde: Werte und Mißwerte (14)
Ï Den Ewigblinden
Ï Auf meinen ersten Preis in der
Schlaraffia
Ï Wer soll sich ausleben?
Ï Wen Gott berufen hat ...
Ï Genie und Gesellschaft
Ï Pflicht und Ehre
Ï Pflicht der Großen
Ï Ein Damoklesschwert
Ï Der Krieg
Ï Volkstum und Persönlichkeit
Ï Mein Deutschtum
Ï Das Duell
Ï Ehrenmänner-Logik
Ï Bedingtes Übermenschentum
Ï Achte Runde: Prometheisches
(14)
Ï Stimmen der Berge
Ï Schicksal der Größe
Ï Schöpfung des Menschen
Ï Im Joch der Sinnlichkeit
Ï Wunsch
Ï Sinnlichkeit
Ï Zwei Feuer
Ï Auf eine Postkarte mit dem Bild Richard Wagners
Ï Die Sphinx
Ï Das Große am Genie
Ï Der Genius
Ï Genieblick
Ï Ruhestunden
Ï Stimmen des Innern
Ï Neunte Runde: F. W.,
dem jugendlichen Geigenvirtuosen (14)
Ï Am ersten Abend in sein Gedenkbuch
Ï Mit meinen Gedichten
Ï Mit meiner Photographie
Ï Daheim
Ï Mein Drang zu dir
Ï Über Nacht mein Gast
Ï Pendant zu Shakespeares 29. Sonett
Ï Boulevard des Capucines
Ï Gare du Nord
Ï Im Garten, wo ...
Ï Auf hoher See ...
Ï An den Ozean
Ï In die Ferne
ÏFahr wohl!
Ï Zehnte Runde: In
meinem Spiegel (14)
Ï Dornröschen
Ï Ganymedes
Ï Narkissos
Ï Proteus
Ï Prometheus
Ï Romeo und Julia
Ï Prinz Heinz
Ï Wagner und Bismarck
Ï Wereschtschagin
Ï Ernst Haeckel
Ï Grabbe
Ï Platen
Ï Byron
Ï Richard Wagner
Ï Elfte Runde: Philosophie
(14)
Ï Widmung
Ï Philosophische Stationen
Ï Die Philosophen
Ï Zug nach oben
Ï Athanismus
Ï Was mich am Sterben schreckt
Ï Bettleridol
Ï Frage
Ï Gefärbte Glasscherben
Ï Vorrang des Glaubens
Ï Der feste Standpunkt
Ï Das letzte Wissen
Ï Vorrang des Lebens
Ï Meine Bibel
Ï Zwölfte Runde: Ultima Thule (14)
Ï Rose und Lorbeer
Ï Die beste Andacht
Ï Das Allerschönste
Ï Bei Festgelagen
Ï Latmos meines Liebeslebens
Ï Freundschaft und Liebe
Ï Einem bildschönen Knaben
Ï Was wir einander schenken
Ï Im höchsten Glücke
Ï Der Lebenskuß
Ï Verneinung des Leidens
Ï Ökonomie des Lebens
Ï Breite, Tiefe, Höhe
Ï Zweifacher Standpunkt
Ï Epilog
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Ottokar von Kraft Prolog
Statt eines Vorworts
Kein Vorwort? Nichts? Warum
bei jedem Werke
So wortkarg stets? Warum nicht
ein paar Zeilen
Erst an die Leser? Ihnen
mitzuteilen,
Wer, wie du seist, wo deine
Schwäch’ und Stärke?
Wer’s nicht gewinnt, bleibt
unerkannt, das merke,
Vom Publikum! Warum dann nicht
verweilen
Bei ihm und plaudern erst? Warum
gleich eilen
Zur Hauptsach’, statt daß
seine Gunst dich stärke?
So hör’ ich oft. – Und
wahrlich, wenig nicht
Hätt’ ich zu sagen! – Dennoch
bleib’ ich stumm
Auf Lob und Tadel, sprech’ nur
im Gedicht.
Ich lasse mich nicht ein!
Fragt ihr, warum:
Ich bin zu stolz. Der wahre
Dichter spricht
Zum Publikum, nicht mit dem
Publikum!
Ottokar von Kraft Epilog
Statt eines Nachworts
Die Feder ruht, die edelste
der Waffen,
Die nur dem Geiste schlägt
unblut’ge Wunden.
Ob ich denn jetzt zu euch den
Weg gefunden?
Ob ich denn hier ein Buch für
euch geschaffen?
Was frag’ ich drum! Hört,
Weise, mich und Laffen:
Mein Ich nur fang ich, frank
und unumwunden,
Mich selbst, durch nichts, als
durch den Reim gebunden,
Dünkt’s euch mißraten nun,
dünkt’s wohlgeschaffen.
Was ficht’s mich an, wenn mich
der Kläffer tadelt?
Er mag mein Werk beschrein,
mag es verschweigen,
Das Gute dran, er macht’s
nicht ungeschehn.
Nicht die Reklam’, die Arbeit
ist’s, die’s adelt,
Und das Gefühl, mein tiefst
inneres Eigen
Kühn, frei und stolz drin
offenbart zu sehn.